Als Beitrag zu Emmendingens 400-jährigen Stadtjubiläum übersetzte der Latein-Leistungskurs des
Abiturjahrganges 1990 Auszüge aus: Johannes Fecht
Historia Colloquii Emmendingensis, Rostock 1694
Text und Übersetzung des Religionsgesprächs:
Der lutherische Theologe J. Fecht hatte die
Originaldokumente von den Emmendinger Religionsgesprächen aus dem Jahr 1590
- mit den Hauptdisputanten Johannes Zehender und Johannes Pappus - vor
dem Brand des badisch-markgräflichen Archivs in Durlach (1689) retten und sie
mit sich an seinen neuen Wirkungsort in Mecklenburg nehmen können. So erschien
in fast eintausend Kilometer Entfernung eines der wichtigsten Bücher zur
Stadtgeschichte Emmendingens.
Fechts "Historia" ist heute ein "rarum". Bisher wurde es nie aus dem Lateinischen übersetzt.
Es enthält viele aufschlußreiche Informationen zu
den Religionsstreitigkeiten im Reformationsjahrhundert und ihren Folgen für
Emmendingen vor allem auch über den Stadtbegründer,
Markgraf Jakob III.
Der damals 28-Jährige Fürst konvertierte unmittelbar nach den Religionsgesprächen
zur röm.-katholischen Kirche, ein halbes Jahr nachdem er Emmendingen die
Stadtrechte verliehen hatte. Einen Monat nach der Konversion starb er an einer
Arsenikvergiftung. Er wurde seziert (erste nachgewiesene rechtsmedizinische
Sektion, die von Medizinprofessoren der Universität Freiburg vorgenommen
wurde). Ein Sektionsprotokoll wurde bereits 1591 veröffentlicht.
Der Leistungskurs wählte passend zum Ereignis zwei
Kapitel aus und edierte sie zweisprachig (Auflage - fast vergriffen: 600)
Markgraf Jakob III. (1592-1590)
Stadtbegründer Emmendingens
Johannes Zehender
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