Grundzüge der italienischen Geschichte vom Zeitalter des Risorgimento
(ab 1815) bis in die Gegenwart


Wiener Kongress (1814-1815):
Nach dem Wiener Kongress im Jahre 1815 sollte Italien, so wie auch Deutschland, nicht wiedervereinigt werden, sondern im Zuge der Restauration (Wiederherstellung der Zustände vor der napoleonischen Ära) in Einzelstaaten aufgeteilt bleiben. Österreich jedoch bekommt große Teile Italiens unter seine Herrschaft, wie Venetien und die Lombardei. Die Herzogtümer Parma und Modena sind von Österreich besetzt.

Nationale Einigung Italiens (1848-1882):
Piemont will sich an die Spitze der Revolution im Jahre 1848/49 stellen, erleidet aber schwere Niederlagen. Die Freiheitskämpfer Italiens müssen einsehen, dass sie es nicht alleine schaffen werden, die Macht Österreichs zu brechen.
Nach der gescheiterten Revolution im Jahre 1848/49 tritt CAMILLO GRAF BENSO DI CAVOUR in die Politik ein. Er ist Ministerpräsident im Königreich Piemont-Sardinien und Mitherausgeber der Zeitschrift »Il Risorgimento (Die Auferstehung)«, die der Epoche ihren Namen verleiht.
Er versucht die Nationale Idee mit den Mitteln der »Realpolitik«, also durch Einbeziehung fremder Machtinteressen, zu verwirklichen. Um Sympathien bei den europäischen Großmächten zu gewinnen zieht er sein Land zur Unterstützung in den Krimkrieg. Er gewinnt die Aufmerksamkeit des französischen Kaisers NAPOLEON III. Cavour erhofft dessen Hilfe gegen Österreich. Es einigen sich die beiden im Jahre 1858 in Plombiéres: der Kaiser verspricht militärische Hilfe gegen Österreich zur Errichtung eines italienischen Staatenbundes unter päpstlichem Vorsitz. Als Gegenleistung verlangt er die Abtretung Savoyens an Frankreich.

1859 Beginn des Krieges gegen Österreich: In einem raschen Feldzug wird die Lombardei besetzt. Bevor aber Venetien erobert werden konnte schloss Frankreich einen Waffenstillstand mit Österreich aus Angst, dass in Italien eine unaufhaltsame Nationalbewegung entstehen könnte, die den Kirchenstaat vernichten könnte - NAPOLEON war innenpolitisch auf die katholische Kirche angewiesen - und aus Furcht vor preußischem Eingreifen auf österreichischer Seite.
1860 vereinigen sich nach Volksabstimmungen die Lombardei, Parma, Modena, die Toskana und die Romagna (nördlichster Teil des Kirchenstaates) mit Piemont. NAPOLEON muss zustimmen, verlangt dafür aber zusätzlich noch Nizza.

Die Situation ist für Italien nicht zufriedenstellend. GIUSEPPE GARIBALDI führt ein Heer aus Freiwilligen (»Zug der Tausend«) nach dem Königreich Neapel-Sizilien, erobert es in kurzer Zeit und schließt es Oberitalien an. Sein weiterer Plan ist Rom zu erobern, doch das hätte einen Konflikt mit Frankreich bedeutet. Um genau das zu vermeiden lässt CAVOUR das Heer um Rom herum in den Süden des Kirchenstaates vorstoßen. Es war jetzt unmöglich Rom noch zu erobern. Verärgert zieht sich GARIBALDI aus der Öffentlichkeit zurück.
Im Jahre 1861 bildet sich in Turin erstmals ein gesamtitalienisches Parlament unter König VITTORIO EMANUELE II. Der Beitritt Venetiens (1866) und des Kirchenstaates (1870) vervollständigt die Einigung Italiens, Rom wird Hauptstadt - CAVOUR hat im großen und ganzen sein Ziel erreicht. Es fehlt lediglich noch die »Italia irredenta« (Südtirol und Triest).
Es folgt eine Phase der Erschöpfung.

Das Zeitalter des Imperialismus und der Erste Weltkrieg (1882-1918):

Die Zeit zwischen den Weltkriegen (1918-1939):

Der Aufstieg des Faschismus:

Der faschistische Imperialismus (1923-1939):
MUSSOLINI strebt die Adriaherrschaft und die Hegemonie im Mittelmeerraum nach römischem Vorbild an. Weiterhin ist eine Erweiterung der italienischen Kolonien in Afrika geplant. Erstes Treffen des »Duce« (MUSSOLINI) mit HITLER (1934) in Venedig. 1936-1939 gemeinsame Intervention im spanischen Bürgerkrieg zur Vorbereitung der »Achse Berlin-Rom« 1939 Freundschafts- und Bündnispakt mit Deutschland.

Der zweite Weltkrieg (1939-1945):
Italien tritt im Jahre 1940 auf deutscher Seite in den zweiten Weltkrieg ein.
Nach der Eroberung Siziliens durch die Alliierten 1943, diskutiert man bis weit in die Reihen der Faschisten hinein, wie man sich am besten des Duce entledigen könne. Am 25.7.43 ist es dann so weit: MUSSOLINI wird entlassen und verhaftet. König VICTOR EMANUEL bekommt den Oberbefehl. Obwohl den deutschen die Loyalität versichert wurde, gibt es Geheimverhandlungen mit den Alliierten.
Am 3.9.43 erfolgt die Waffenstillstandschließung mit den Alliierten.
Es folgen sofortige Gegenmaßnahmen der Deutschen: Rom wurde (von den umliegend stationierten Truppen) besetzt und die italienischen Truppen entwaffnet und gefangengenommen.
Befreiung MUSSOLINIS mit deutscher Hilfe (12.9.43). Er tritt an die Spitze der Gegenregierung, die von den Deutschen in Norditalien aufgebaut worden war (Republik von Salò).
Kriegerklärung des restlichen Italiens an Deutschland am 13.10.43.
Die Republik hatte bestand bis zur vollständigen Besatzung Italiens durch die Alliierten (28.4.44).
Auf der Flucht in die Schweiz wurde MUSSOLINI von Partisanen erschossen.

Die Zeit nach dem Weltkrieg bis heute:

Quelle:
dtv-Atlas zur Weltgeschichte Band 2



Grundzüge der italienischen Geschichte vom Zeitalter des Risorgimento
(ab 1815) bis in die Gegenwart

Ulrich Gierschner
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