Börsenbulle
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Cicero

So brechen Kapitalmärkte zusammen...


(Cicero: De imperio Cn. Pompei ad Quirites oratio, 15, 19)

In einer Rede des Jahres 66 vor Christus erinnert M. Tullius Cicero an Ereignisse, die Roms Wirtschafts- und Finanzmärkte erschüttert hatten. Durch den Krieg in der Provinz Kleinasien mit dem König Mithridates waren der dortige Handel und damit verbunden der Kapitalmarkt zusammengebrochen:

(15) „Wenn in den übrigen Lebensbereichen ein Unglück eintritt, dann erleidet man einen Schaden; in Finanzdingen aber bringt nicht nur der Eintritt des Unheils Schaden, sondern bereits die Furcht davor…

(19) So müssen wir, durch Schaden klug geworden, das in Erinnerung behalten, was uns Asien und dieser Mithridates dort am Anfang des Krieges gelehrt haben. Denn dann wissen wir, dass damals, als in Asien sehr viele Leute gewaltige Geldsummen verloren hatten, in Rom das Kreditwesen zusammenbrach, weil die Rückzahlungen ausblieben. Es können nämlich nicht viele Leute in einem Staat ihr Hab und Gut verlieren, ohne dass sie nicht weitere mit sich in die Tiefe ziehen.

Vor dieser Gefahr schützt den Staat und glaubt mir, was ihr selbst seht: Dieses Kreditwesen und diese Geldgeschäfte, welche in Rom, welche auf dem Forum getätigt werden, sind eng verflochten mit jenen Geldern in Asien. Jene Geldgeschäfte können nicht zusammenbrechen, ohne dass dieser Kapitalmarkt hier durch dieselbe Erschütterung zusammenbricht.“

Übersetzung: Hans-Jürgen Günther




Cicero (latein)


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Hans-Jürgen Günther

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